Impressionen von der Reise (18. – 21. Nov 2022)
Tagesablauf
- Freitag: Anreise von Eindhoven nach Iasi; von dort aus per Pkw nach Victoria
- Samstag: Frühstück im Internat; Zeit mit den Kindern im Internat; Gelände-Inspektion; Familienbesuche; Metro-Einkauf für die Ukraine
- Sonntag: Gemeindebesuche; Familienbesuche
- Montag: Abreise nach Eindhoven
Freitag gegen 11 Uhr: Wir stärkten uns bei einem gemeinsamen Frühstück mit Kaffee und die letzten Lunchpakete wurden vorbereitet. Zu sechst fuhren wir mit dem Auto zum Flughafen nach Eindhoven, um von dort in die Universitätsstadt Iasi zu fliegen. Die Hälfte von uns reiste das erste Mal nach Rumänien und so war die Vorfreude groß, das Projekt und das Wirken Gottes mit eigenen Augen sehen zu können.
Am Flughafen angekommen, erwarteten uns auch schon Ovidiu und Coco. Das sind erfahrene und langjährige Mitarbeiter im Internat. Nach einer ca. 25 minütigen Autofahrt kamen wir im Internat in Victoria an. Die Köchin Roxana erwartete uns bereits und begrüßte uns zu unserer Freude mit leckerem Essen.
Am Samstag sahen wir erstmals alle Kinder zum Frühstück. Direkt war ihnen die Freude ins Gesicht geschrieben, Albert und andere bekannte Gesichter wiederzusehen. Nach dem Frühstück sangen uns die Kinder Lieder vor. Ob Jung oder Alt, hier sang jeder mit und das mit einer Lautstärke und Freude, die wirklich ansteckte. Anschließend hörten die Kinder noch eine Geschichte von Albert. Nach der Geschichte dauerte es nicht lange und das Eis zwischen mir und den Kindern war gebrochen. Wir tobten zusammen und hatten großen Spaß.
Nach einem Rundgang über das Gelände, bei dem wir unter anderem die gerade entstehende Sporthalle und das große Lebensmittellager zu sehen bekamen, ging es gleich weiter zum nächsten Programmpunkt. Wir wollten die kurze Zeit vor Ort schließlich effektiv nutzen. Mit einem Van fuhren wir ins nahegelegene Dorf Popricani, wo wir zwei Familien besuchten.
Ovidiu und Coco begleiteten uns. Aus dem Fenster des kleinen Busses konnten wir fahrende Pferdekutschen beobachten, die in den ländlichen Gegenden Rumäniens noch als Transportmittel verwendet werden. Die ersten Familienbesuche waren sehr eindrücklich, da die Familien im Nordosten Rumäniens teilweise unter katastrophalen Bedingungen leben. Eine Armut, wie sie in Europa kaum vorstellbar ist. Dennoch war die Freude und Dankbarkeit der Familien jedes Mal groß.
Am späten Nachmittag ging es weiter in die Großstadt Iași. Der Kontrast der beiden Orte war drastisch. Und doch waren es nur einige Kilometer, die Arm und Reich voneinander trennten. In Iași lud Albert alle Mitarbeitende zu einem gemeinsamen Abendessen ein, um für ihren Einsatz und ihr Engagement zu danken. Mit vollem Magen und leeren Autos fuhren wir am Abend mit tatkräftiger Unterstützung in die Metro. Ein Einkauf der besonderen Art, denn wir füllten über zehn große Einkaufswagen voll mit Lebensmitteln, die von Roxana liebevoll zu Gerichten für die Kinder im Internat zubereitet werden sollten.
Am Sonntag fuhren wir gemeinsam mit Sandel, Surin und seiner Frau nach Cioca-Boca. Das ist ein kleines Dorf mit etwa 100 Familien. In diesem Dorf feierten wir gemeinsam Gottesdienst. Nach einem anschließenden gemeinsamen Mittagessen in der Gemeinde, besuchten wir einige Familien zu Hause. Diese leben in sehr armen Verhältnissen. Die wenigsten im Dorf haben überhaupt Arbeit und somit meist keine Möglichkeit, sich und ihre Familie ausreichend zu versorgen. Oft mangelt es an Hygiene.
Sandel ist ein echter Seelsorger. Er besucht die Familien rund um Iasi und kümmert sich seelisch, geistlich und körperlich um sie. Bei den Familien, die wir besuchten, erzählten wir Geschichten aus der Bibel, sangen Lieder und beteten füreinander. Surin und seine Frau leisteten hierbei hervorragende Übersetzungsarbeit, sodass die sprachliche Barriere ausgeräumt wurde. Bei den Besuchen hat mich wirklich beeindruckt, welche Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Freude die Familien haben. Trotz Armut und körperlichen Beschwerden ist die Freude im Herrn ihre Stärke – eine Freude, die nur Gott schenken kann. WE ARE ONE – das ist das Motto von Lahai-Roi und das habe ich auch neu erleben können, wir wir überall auf der Welt uns gegenseitig ermutigen und helfen können. Wir sind verbunden durch den, der uns Menschen alle geschaffen hat. Gegen Nachmittag fuhren wir wieder nach Iasi und besuchten einen Jugend-Gottesdienst, den auch die Kinder aus dem Internat besuchen. Leider war nach dem Gottesdienst auch schon die Zeit gekommen, um sich von dem Großteil der Leute zu verabschieden. Denn früh am nächsten Morgen ging wieder der Flieger zurück nach Eindhoven.
Auch wenn es nur eine kurze Zeit war, die ich in Rumänien verbringen durfte, so war es doch eine prägende Zeit. Die Mitarbeiter im Internat leisten einen sehr wertvollen und nachhaltigen Dienst für die Kinder – und es ist ermutigend, zu sehen, wie sich die Ausstrahlung und die Perspektive der Kinder dadurch ändert.